Oberpfälzer Literaturtage 2016

Mein Text „Mein Freund Stefan“ hat bei den Oberpfälzer Literaturtagen eine Auszeichnung bekommen und ich wurde zur Preisverleihung eingeladen.

Im historischen Festsaal sprach der Bürgermeister und die Kulturreferentin, dann begann die Preisverleihung. Die Preisträgerin las ihr Siegergedicht vor, den Dialekt meiner Heimat hatte ich so intensiv lange nicht mehr gehört und es gab mir einen Stich im Bauch, der sich wie Heimweh anfühlte. Der zweite Preis wurde verliehen, die Preisträgerin hielt ihren neuesten Roman hoch. Eben erst erschienen, rief sie in die Kamera.

Dann kamen die übrigen prämierten Texte, meiner zuerst. Ich wurde auf die Bühne gerufen. Einer aus der Jury trat hervor und sagte, was ihm an meinem Text gut gefallen hat … skurrile und originelle Charaktere, denen ich in beklemmender ländlichen Szenerien schlimmste Dinge geschehen lasse … ich verstand nicht alles, denn ich war sehr aufgeregt. Er wusste so viele gute Dinge über meine Arbeit zu sagen: ich habe mich sehr geschämt und gefreut. Ich bekam einen Umschlag und ein Buchgeschenk und schüttelte die Hand der Kulturreferentin. Ein Foto wurde gemacht. Ich ging wieder von der Bühne, der Nächste wurde aufgerufen.

Danach gab es was zu trinken und eine Jurorin fragte mich, ob ich an einem Roman schreibe, mein Text lese sich, als wäre er aus einem größeren Zusammenhang genommen und dass meine Figuren sie an denen von John Irving erinnern. Ich wusste nicht recht, was ich antworten sollte. Auf jeden Fall, meinte die Jurorin, falls ich mal einen Verlagskontakt bräuchte … Rufen Sie mich gerne an, mein Verleger wäre eine gute Adresse für Sie, da bin ich mir ganz sicher. Ich trank meinen Orangensaft, plauderte noch ein wenig hier und da, klappt inzwischen ganz gut mit diesem Smalltalk, dann fuhr ich wieder nach Hause.