Am 10. Mai 2016 malte ich eine Grafinger Landschaft, als es klingelte. Eine Frau stand vor der Tür. Sie sagte, sie sei von der Abendzeitung und ob ich schon von dem Attentat am Bahnhof gehört habe.

Unser Nachbar sei unter den Opfern, er läge im Krankenhaus und es sehe nicht gut aus. Ob ich ihn näher kenne und wenn ich ein Foto von ihm für die Presse hätte, wäre das auch nicht schlecht. Ich schloss die Tür und ging zurück zu meinem Bild. Es zeigt eine Grafinger Landschaft: blühende Apfelbäume, ein Bulldog tuckert über eine Löwenzahnwiese, hinter dem Horizont hat der Föhn die Alpen herangerückt und auf einmal fand ich es zynisch.